Parodontitis und Periimplantitis haben Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit. Im Experteninterview gibt Dr. med. dent. Judith Th. Aufenanger, M.Sc., M.Sc., einen Überblick über diese entzündlichen Erkrankungen des Kauapparates, ihre Folgen für den Körper und die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung und zahnmedizinischen Behandlung.
Dr. med. dent. Judith Th. Aufenanger
M.Sc., M.Sc., Zahnärztin
Praxis für Ästhetische und Restaurative Zahnmedizin sowie
Orale Implantologie (CH),
Master of Science Orale Implantologie und Parodontologie (D),
Master of Science in Orale Implantologie (D)
Parodontitis ist eine durch den bakteriellen Belag bedingte entzündliche und schmerzfreie Erkrankung des Zahnhalteapparates. Periimplantitis nennt man die gleiche Erkrankung an Zahnimplantaten. Was sind die Ursachen dieser Erkrankungen und wie wirken sich diese auf die allgemeine Gesundheit aus?
Diese beiden entzündlichen Erkrankungen des Kauapparates gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und betreffen circa 40 Prozent der Bevölkerung. Sie wirken sich schwerwiegend auf die allgemeine Gesundheit aus, weil diese Bakterien der Mundhöhle und deren Giftstoffe mit jedem Bissen in die Blutbahn gelangen.
Es kommt nicht nur zu Knochenschwund am Zahnfleischrand, Zahnverlust und Mundgeruch, die Parodontitisbakterien begünstigen auch Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose, chronische Lungenerkrankungen, Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Entzündung des Herzbeutels (Endokarditis), schweres Rheuma und Frühgeburten. Es wurde ebenso ein Zusammenhang zwischen schweren Corona-Verläufen und Parodontitiserkrankungen festgestellt.
Gibt es bestimmte medizinische Bedingungen, die das Risiko für Parodontitis erhöhen?
Patienten mit Diabetes, Osteoporose, Stoffwechselstörung oder gestörter Immunabwehr wie bei HIV-Infektion oder Immunsuppression, zum Beispiel nach einer Organtransplantation, sind potenziell einem erhöhten Parodontitisrisiko ausgesetzt, was wiederum zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt. Es entsteht ein sogenannter Teufelskreis, der leider häufig von den Ärzten zu wenig berücksichtigt und vernachlässigt wird. Dort wäre eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Allgemeinärzten und Zahnärzten wünschenswert.
Was empfehlen Sie, um das Risiko schwerer Krankheiten durch Parodontitis und Periimplantitis zu verringern? Gibt es Symptome, die Menschen beachten sollten, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen?
Parodontitis und Periimplantitis sind schmerzfrei. Symptome können Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang und Mundgeruch sein.
Wird die Parodontitis beziehungsweise Periimplantitis rechtzeitig erkannt und regelmässig zahnmedizinisch behandelt, kann sie gestoppt werden – und damit auch das Risiko für schwere Krankheiten. Darum ist es wichtig, eine Top-Mundhygiene zu haben und mindestens einmal pro Jahr zum Zahnarzt zu gehen, damit Zahnkrankheiten rechtzeitig erkannt werden.
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