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Im Interview spricht COPD-Expertin Prof. Steurer-Stey über die therapeutischen Möglichkeiten bei COPD, um Symptome zu reduzieren. Erfahren Sie ausserdem, was Sie tun können, um den progressiven Verlauf proaktiv zu verlangsamen!

Prof. Dr. med. Claudia Steurer-Stey 

Fachärztin für Innere Medizin und Lungenkrankheiten,
Abteilungsleiterin des Bereichs «Chronic Care» an der Universität Zürich, mediX Gruppenpraxis Zürich
 

Welche therapeutischen Möglichkeiten haben Menschen mit COPD? 
Wir verfügen heute über wissenschaftlich belegte, wirksame medikamentöse und nicht medikamentöse Massnahmen, die gemäss den individuellen Gegebenheiten – denn COPD ist nicht gleich COPD – angewendet werden können und sollten. Damit können wir die Symptome, den Leidensdruck und Komplikationen wie COPD-Exazerbationen positiv beeinflussen und reduzieren.  

Was versteht man unter COPD-Exazerbationen? 
Das sind «Lungenattacken», eine Verschlechterung der AHA-Symptome, die eine Steigerung der Therapie notwendig machen. Oft nicht erkannt und nicht richtig oder zu spät angegangen führen sie häufig zu Notfallkonsultationen und Hospitalisationen und einer zunehmenden Verschlechterung des Zustands. Mit jeder Exazerbation schreitet die COPD voran, die Lungenfunktion verschlechtert sich und erholt sich oft nicht mehr auf den Ausgangszustand. Mit jeder Lungenattacke steigt zudem das Risiko für weitere in immer kürzeren Abständen. Die gute Nachricht ist: Man kann vorbeugen, proaktiv etwas tun und das Management unter Einbezug der Betroffenen verbessern. 

Was können Patienten tun, um den progressiven Verlauf proaktiv zu verlangsamen? 
Neben den pharmakologischen Möglichkeiten gibt es Massnahmen, die auf das Verhalten betroffener Menschen abzielen. Es ist wichtig, ein gesundheitsförderndes Verhalten zu erlernen. Priorität hat dabei der Rauchstopp. Je früher angegangen und unterstützt, desto leichter fällt es, sich dafür zu motivieren. Neben dem Rauchstopp ist regelmässige körperliche Aktivität sehr wichtig. Damit komme ich wieder zur Bedeutung einer frühen Diagnose. Denn: Leiden Betroffene bereits an einer fortgeschrittenen COPD mit Atemnot oder Sauerstoffmangel, bewegen sie sich immer weniger, es kommt zu einem Muskelabbau und zunehmender Immobilität und Isolation. Das ist eine Teufelsspirale!  

Die rechtzeitige Diagnose ermöglicht aber, dass mit Rauchstopp, medikamentöser Therapie, körperlicher Aktivität und pulmonalen Rehabilitations- und Coachingprogrammen ein «Besser leben mit COPD» möglich ist. 

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